IHK Akademie Schwaben

Erfolgsstudien zur Weiterbildung - Gemeinsam durchstarten mit Höherer Berufsbildung

Erfolg
Eine aktuelle DIHK-Umfrage, der die Antworten von 17.595 Absolventen einer Höheren Berufsbildung zugrunde liegen, gibt Aufschluss über die Motive der Weiterbildungsteilnehmer und veranschaulicht die Karrieresprünge, die erzielt wurden.
Das Fazit aus dieser 9. IHK-Weiterbildungserfolgsumfrage ist durchweg positiv. Arbeitnehmer – und gerade beruflich qualifizierte Fachkräfte – können nur dazu ermutigt werden, in Weiterbildung und das eigene berufliche Fortkommen zu investieren. Die Kraftanstrengungen lohnen sich – unabhängig von Alter, Geschlecht, formalem Schulabschluss und der Herkunft. Wer hier am Ball bleibt, hat gute Chancen, auf der Karriereleiter kontinuierlich nach oben zu klettern – und bleibt aus Sicht der Unternehmen eine attraktive und nachgefragte Fachkraft.
Jährlich bereiten sich mit der IHK Akademie Schwaben über 3.000 Personen auf die anspruchsvollen Prüfungen der IHK-Aufstiegsfortbildung vor. Die schwäbischen Absolventen übertrafen mit ihren Rückmeldungen noch die bereits positiven Werte der bundesweiten Ergebnisse.

Weiterbildungsgründe

Absolventen einer Höheren Berufsbildung, beispielsweise zum Fachwirt, Industriemeister oder Betriebswirt, wollen vor allem beruflich weiterkommen: 66 Prozent der Absolventen einer solchen betriebsnahen Weiterbildung möchten aufsteigen oder einen größeren Verantwortungsbereich erreichen. 46 Prozent wollen mit der Weiterbildung ein höheres Einkommen erzielen. 27 Prozent geben an, etwas Neues lernen und den persönlichen Horizont erweitern zu wollen. Das Gros der Absolventen (69 Prozent) bereitet sich berufsbegleitend auf die anspruchsvollen Prüfungen vor. 7 Prozent hatten einen Online-Lehrgang bzw. Fernunterricht gewählt. Mit 77 Prozent hatte die große Mehrheit der Befragten eine duale Ausbildung abgeschlossen.
Die Weiterbildungsgründe der befragten Absolventen waren:
Weiterbildungsgruende_Diagramm

Berufliche Karriere pushen

„Durchhalten” und individuelles Engagement lohnen sich: Für 65 Prozent der Befragten hat die Weiterbildung positive Auswirkungen auf ihre berufliche Entwicklung. Mehr als Dreiviertel derer, die einen entsprechenden Erfolg vermelden, geben an, aufgestiegen zu sein oder einen größeren Verantwortungsbereich zu haben. 73 Prozent derjenigen, die von positiven Effekten der Weiterbildung sprechen, haben sich finanziell verbessert – und das nicht zu knapp: Annähernd 30 Prozent derjenigen, für die sich die Weiterbildung in Euro und Cent auszahlt, berichtet von Einkommenszuwächsen in Höhe von monatlich 750 Euro und mehr. Über 50 Prozent haben nach der Weiterbildung mindestens 450 Euro pro Monat zusätzlich in der Tasche.
Die positiven Auswirkungen auf ihre berufliche Karriere werden im Einzelnen so wahrgenommen:
BeruflicheKarriere_Diagramm

Persönliche Effekte

85 Prozent der Absolventen schildern positive Persönlichkeitsentwicklungen durch die Qualifizierung. Persönliche Effekte fallen somit noch deutlicher und unmittelbarer ins Gewicht als berufliche Vorteile. Lag der Prüfungszeitraum einige Jahre zurück, kletterte der Wert sogar auf rund 90 %.
Persönlichkeitsentwicklung_Diagramm

Hohe Zufriedenheit mit der Weiterbildung

Gerade angesichts der positiven Effekte auf das eigene berufliche Vorankommen ist die Zufriedenheit der Teilnehmer hoch. 85 Prozent der Befragten würden sich für das gleiche Weiterbildungsziel entscheiden. Lebensbegleitendes Lernen ist selbstverständlich und wird als Investition für die eigene Karriere eingeplant. 58 Prozent der Absolventen wollen sich auch in Zukunft weiterbilden.
Last, not least zahlt sich Weiterbildung auch für die Unternehmen aus: 63 Prozent der Befragten geben an, dass für die berufliche Verbesserung kein Firmenwechsel erforderlich war. Den Betrieben gelingt es demnach häufig durch die Höhere Berufsbildung motivierte und leistungsstarke Mitarbeiter an sich zu binden.

Schwäbische Führungskräfteumfrage

Eine IHK-Umfrage unter Führungskräften zeigt deutlich: Verantwortliche Positionen in schwäbischen Unternehmen sind größtenteils mit Mitarbeitern mit beruflicher Bildung besetzt. Obwohl es immer mehr Bewerber mit akademischem Abschluss gibt, schätzen die schwäbischen Unternehmen Mitarbeiter mit der praktischen Erfahrung einer Berufsausbildung. Das ergab die Führungskräfteumfrage der IHK Schwaben unter rund 320 Unternehmen.

Eine Schlüsselrolle für das Erreichen einer Führungsposition sind Qualifikationsmaßnahmen im Unternehmen. Über die Hälfte der Führungskräfte hat ihre aktuelle Qualifikation im Unternehmen erworben. Durch Weiterbildungsmaßnahmen im Unternehmen werden Führungskräfte also häufig ganz passgenau für die Bedürfnisse ihres Unternehmens weitergebildet. Ein Fünftel aller Führungskräfte sind als Auszubildender, ein weiteres Fünftel ist mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in das Unternehmen eingetreten.

Mit IHK-Prüfung zur Führungskraft

Interessant ist ein Blick auf die Qualifizierungsniveaus der Führungskräfte. Die Studie offenbart, dass 36 % der Führungskräfte einen akademischen Abschluss aufweisen. Ein Ergebnis, das man so erwarten konnte. Ebenfalls 36 % der Führungskräfte kommen über den Weg der beruflichen Weiterbildung, beispielsweise Fachwirt IHK oder Industriemeister IHK. Nachdem nur durchschnittlich 5 % aller Beschäftigten über dieses Qualifikationsniveau verfügen, sind die Fachwirte und Industriemeister mehr als 7-mal häufiger unter den Führungskräften vertreten als in der Allgemeinheit der Beschäftigten. Für die akademischen Abschlüsse liegt diese Quote nur bei 2,5. Die berufliche Weiterbildung erweist sich als der Kardinalsweg für berufliche Karrieren.

Enger Praxisbezug gefragt

Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) attestiert den Abschlüssen der beruflichen Bildung in Deutschland eine Gleichwertigkeit zu den akademischen Abschlüssen. IHK-Fachwirte oder -Meister sind dem Niveau 6 zugeordnet und befinden sich damit auf derselben Stufe wie der Bachelorabschluss der Hochschulen, d.h. die Arbeitgeber können vergleichbare Kompetenzen aus beiden Bildungssystemen erwarten. In den Unternehmen steigt sogar die Unzufriedenheit mit den Bachelor-Absolventen der Hochschulen
 Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages waren vor vier Jahren noch 63 Prozent der Unternehmen mit den Hochschul-Bachelor-Absolventen zufrieden, so bezeichnen heute nur noch 47 Prozent ihre Erwartungen als „erfüllt“. Häufigste Gründe für die Unzufriedenheit waren die geringe Anwendungsorientierung der Studieninhalte und fehlende methodische Kompetenzen.

Dieses Bild gibt auch die schwäbische Studie wieder. Gefragt sind vor allem Abschlüsse mit einem engen Praxisbezug. Die Abschlüsse der Höheren Berufsbildung sind aus der Praxis für die Praxis und deshalb so erfolgreich beim Aufstieg in Führungspositionen.